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Vor 3 Jahren haben wir Merlin, einen 'gutaussehenden' Hund (sieht aus wie ein Azawakh mit Schäferhund vll. ) aus einem Tierheim in Troisdorf geholt. Unser Hund Bounty war eine Woche vorher gestorben und wir haben den Schmerz nicht ausgehalten und uns vollkommen überstürzt an das Tierheim in Troisdorf gewandt.
Mir gefiel eine alte ruhige Hündin, die ununterbrochen von Besuchern ausgeführt wurde, weil sie allen gefiel.
Meinem Mann gefiel ein großer sehr extrovertierter fröhlicher Schäferhund, dem ich sofort ansah, dass er mir zahlreiche Kämpfe mit anderen Rüden liefern würde (da habe ich Erfahrung oder Vorurteile😏 durch meinen ersten Hund, der eben auch ein fröhlicher Schäferhundmischling war).
Unsere Töchter fanden die Welpen aus einem frischen Wurf süß...
Da wir so unentschlossen waren, wollten wir uns schon auf den Heimweg machen, als mir ein Foto von Merlin an der Pinnwand des Tierheimbüros ins Auge fiel. Wir fragten nach. Er lebe z.Z. bei einer Tierpflegerin, die zwei weitere Hunde halte. Sie gewöhne ihn an das Leben mit Menschen. Hörte sich nicht gut an...

Am nächsten Tag waren wir verabredet zu einem Probespaziergang. Merlin (ein schrecklicher Name für einen Hund) war schon fünf Jahre, also schon so alt, dass man ihn nur schlecht oder garnicht umgewöhnen könnte. Ich hielt es auch für ratsam, einen fünfjährigen Hund nicht umzubenennen.
Er war nicht richtig mit uns Menschen sozialisiert, und konnte nicht an der Leine gehen. Er zuckte bei jeder Berührung mit der Leine so zusammen, dass mir vor Schreck die Leine aus der Hand fiel.
Er wollte auch nicht angefasst werden, dann schnappte er vor Angst.
Nach ein paar Besuchen haben wir ihn trotzdem mitgenommen.
Die Tierpflegerin hatte erzählt, man habe ihn einschläfern wollen, da er so ängstlich vor Menschen zurückwich.
Über seine Vorleben war nur bekannt, dass er mit zwei/drei Jahren aus dem Kosovo nach Deutschland gekommen war. Die Hunde werden dort mit einer Elektroleine erzogen , die Stromstöße abgibt, wenn das Tier nicht folgt.
Seine Bissspuren auf der Nase zeugen von Kämpfen mit anderen Hunden, was seine Panik erklären könnte, wenn er kläffende Hunde sieht.
Von dort kam er zu einer berufstätigen Frau in Hamburg. Sie war wohl 10 Stunden am Tag außer Haus und der Hund allein (Hunde hassen nichts so sehr wie allein sein). In dieser Zeit hat er einige Neurosen entwickelt, z B. hat er Angst vor den Lichtreflexen der Sonne in einem Raum. Auch muss er wohl mit Decken gefangen worden sein, denn er drehte lange durch, wenn ich eine Decke ausschüttelte.
Irgendwann wurde es der Frau wohl zu bunt mit ihm , denn er hatte aus Angst nach ihr geschnappt. Der Tierarzt riet ihr, ihn einzuschläfern. Er wäre ein hoffnungsloser Fall und hätte keine Lebensqualität.
Das immerhin machte sie nicht und gab ihn stattdessen ins Heim. Dort nahm sich die Pflegerin seiner an.
Und dann wir.
Nach einer Woche mit Merlin hätte ich ihn am liebsten zurückgebracht.  Zweimal hatte er meine Hand geschnappt, als ich ihn spontan streicheln wollte. Er hätte beißen können, tat es aber nicht. Das gab mir Grund genug zu der Annahme, dass Hopfen und Malz nicht verloren waren.
Jetzt ist er seit drei Jahren bei uns. Er ist immer noch sehr ängstlich und schläft am liebsten in seinem Hundekorb. Aber die Felder, Wiesen und Wälder um Westum tun ihm gut.
Im Dorf kennen viele seine Geschichte und alle haben Verständniss, wenn er zurückweicht; dabei fällt dann regelmäßig der Satz " ..mer weiß net, wat er erlebt hat...."

Septemberwiese, 100 x 100 cm, Öl auf Leinwand 2020

 


Three years ago we got Merlin a 'nice looking' dog from the animal shelter in Troisdorf. I suppose he is an Azawakh and German shephard mix.
Our old dog Bounty had died few days before and we could not stand the situation. So we instantly rushed to the animal shelter in Troisdorf.
There was an old calm dog, which I particularly liked. Heaps of visitors were taking her out for walks frequently, because everyone liked her and so did I.
My husband had fallen for the biggest, most extroverted and cheerful German shephard. Looking at him, I suddenly imagined lots of fights with other dogs (experience taught me or prejudice, because my first dog was a cheerful shepard😏).
Our daughters found a litter of puppies very endearing .. 
Since we were still very much undecided, we were about to head home, when a picture of Merlin pinned to the animal shelter's walls caught my eye.
We asked about him. They told us he was currently living with one of their staff members, with two other dogs. She was working on getting him used to humans. Frankly, it didn't exactly sound great .. 
The very next day we met up for a test walk. Merlin (an awful name for a dog) - five years old already, was way too old to accustom to a new name. I didn't consider it advisable to rename a five year old dog either. 
He wasn't used to socializing with humans and couldn't walk on a leash. 
He flinched at the smallest touch of the leash, which shocked me, so it dropped to the floor. Neither did he want to be touched by human hands, he often panicked and snapped. 
Still - after a few visits we took him with us. 
The zoo keeper explained to us, that Merlin was meant to be put down, because he shyed away from humans.
About his past life we only knew, that he arrived at two or three years of age from Kosovo. Dogs there are often disciplined with an electric leash, which gives off shocks each time the animal doesn't obey. 
Biting marks on his nose witness of attacks from other dogs, which explains why he panicks any time he encounters barking dogs. 
Next he was transferred to a women working in Hamburg. Apparently she was at work 10 hours each day leaving Merlin alone at her city apartment (there's nothing dogs hate more than loneliness). During this time he developed a few neuroses, for example he fears the reflection of sunrays in a room. Additionally they must have caught him with blankets in the past, since he went berserk when I shook up our blankets for quite some time.  
One day the woman had enough, 'cause Merlin was terrified and snapped for the first time. The vet suggested putting him down. He declared him a hopeless case without any quality of living. 
This at least she refrained from and gave him to the shelter instead. Which is where the keeper took him on. And then we did. 
One week in I would've preferred to "return" him. Twice this week he snapped at my hand, when I impulsivly stroked his back.  He could have bitten, but he didn't do so. That's why I supposed, the situation isn't beyond hope.
Now he's been with us for three years. He is still very much frightened and loves to snooze in his dog bed. But the fields, meadows and forests around our hometown Westum are good for him. In our town many people know his story, so they're understanding whenever he backs away; a frequent comment: "Ya'll don't know whut he's been thoo."

 


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